Die Anziehungskraft des Blautopfes
Auf der Suche nach interessanten Sehenswürdigkeiten rund um unseren Urlaub,
stießen wir unter anderem auch auf den Blautopf.
Da es im HB - Bildatlant "Allgäu" aber keine nähere Beschreibung zu diesem Thema
gab und auch unsere Erkundungen ohne Internet nicht sehr erfolgreich waren,
wurde unsere Neugier weiter geschürt. Jetzt wollten wir erst recht in Erfahrung
bringen, worum es sich beim Blautopf handelte.
Wir beschlossen also auf unserer Heimreise von Pfronten dem Blautopf "auf den
Grund" zu gehen.
Laut Karte befindet er sich in Blaubeuren. In Ulm änderten wir unseren Weg in
Richtung Blaubeuren ab. Der Blautopf schien etwas Besonderes zu sein, denn kurz
vor Blaubeuren fanden wir die ersten Hinweisschilder zum Blautopf. Das machte
uns noch neugieriger.
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In Blaubeuren suchten wir uns dann in der Nähe des Infozentrums einen Parkplatz
und setzten unsere Suche zu Fuß fort.
Nicht mehr lange und bald würden wir wissen was es mit dem Blautopf auf sich hat.
Leider war das Infozentrum bereits geschlossen und so mussten wir intensivere
Recherchen zum Thema Blaubeuren und Blautopf nun doch auf das Internet vertagen.
Das sollte uns jedoch nicht von unserer eigentlichen Suche nach dem Blautopf
abhalten. Wir entdeckten viele schöne alte Fachwerkhäuschen und eine gemütlich
einladende Altstadt. Unser Weg zum Blautopf führte uns zu aller erst einmal zum
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Kloster von Blaubeuren.
Das Kloster wurde noch bis vor kurzem zum aktiven Klosterleben und später als
Internat genutzt. Wir beschlossen kurzer Hand eine Besichtigung ein zu schieben.
Die dicken Klostermauern wirkten auf mich doch etwas beklemmend. Das Kloster
ist jetzt mehr oder weniger Museum und so konnten wir innen auch noch einiges
über das harte Klosterleben in Erfahrung bringen. Es war schon ein karges,
hartes Leben welches die Mönche in ihren kleinen, kalten Zellen führten.
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Unser Weg durch das Kloster führte uns weiter in die Klosterkirche mit einem wirklich
sehr kunstvoll gestaltetem Hochalter. Der beeindruckende Hochaltar ist einer
der ganz großen Ulmer Altäre der Spätgotik vom Schnitzer Gregor Erhart und den
Malern Bartholomäus Zeitblom und Bernhard Striegel. Das Kloster wurde schon
1090 hier angesiedelt und dient heute nur noch theologischen Seminaren als
Tagungsort. Im äußeren Bereich des Klosters befindet sich noch das einstige
Badhaus der Mönche, indem sich heute das hübsche Heimatmuseum befindet.
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Gemeinsam kamen wir zum Entschluss, dass das Klosterleben nicht das Richtige
für uns wäre.
Nachdem Klosterrundgang setzten wir unsere Suche nach dem Blautopf fort.
Nach kurzer Zeit hatten wir auch gefunden was wir suchten und standen vor dem
Blautopf. Das Naturschauspiel war schon faszinierend.
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Der Blautopf
Der Blautopf ist eine Karstquelle und die berühmteste Karsterscheinung
Blaubeurens. Er ist nach dem Aachtopf die größte Karstquelle Deutschlands.
Seine Entstehung verdankt der Blautopf unterschiedlichen Umständen.
Die Albhochfläche besteht aus sehr klüftigem und durchlässigem Kalkgestein.
Die Regenfälle auf der Alb sammeln sich nicht in Flüssen, sondern versickern
sofort im Untergrund.
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Innerhalb des Bergmassivs sind weitverzweigte
Höhlensysteme entstanden, die je nach Wasser- spiegel unterirdische Höhlenflüsse
führen oder zwischenzeitlich Trockenhöhlen sind. Diese Höhlen sind zum Teil
erschlossen und können besichtigt werden. Zu den erschlossenen Höhlen gehören
die Tiefenhöhle Laichlingen, die Sontheimer Höhle am Ende des Tiefentales oder
die Schertelshöhle bei Westerheim. In den Trockenhöhlen entstehen durch
Kalkauswaschungen Tropfsteine.
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Im Blautopf treten nun große Wassermengen an die Oberfläche. Das Höhlensystem
ist von der Ur - Donau angeschnitten. Es handelt sich um einen trichterförmigen
Quelltopf mit ca. 21m Tiefe und etwa 30m Durchmesser.
Die
Wassertemperatur beträgt sowohl im Sommer als auch im Winter ca. 9 Grad.
Die Wasserausschüttung liegt zwischen 250 l/s und 32670 l/s.
Die Farbe des Blautopfes macht seinem Namen nicht immer Ehre.
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Nach längeren
Regenpausen zeigt er ein intensives blau, die Eigenfarbe klaren Wassers bei
großer Sichttiefe. Nach Niederschlägen und in der Schneeschmelze ist das
Blautopfwasser grünlich oder sogar schmutzig braun entsprechend der Farbe der
mitgeführten Schmutzteilchen aus dem unterirdischen Höhlensystem.
Seine optimale Lage und seine unwahrscheinlich schöne Farbe haben natürlich
auch die Entstehung von Sagen und Märchen begünstigt.
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Am Rande des Blautopfes liegt eine historische Hammerschmiede.
Dafür müssten wir dann auch noch einmal Zeit aufbringen, bei einem weiteren Besuch.
Leider war die Zeit schon ziemlich fortgeschritten und so mussten wir uns
allmählich auf den Rückweg zum Auto machen, denn wir hatten ja noch einige
Kilometer bis Köln vor uns.
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Blaubeuren
Blaubeuren liegt in Baden - Württemberg, 519m über dem Meer und hat ca.
12000 Einwohner. Der Ort geht auf ein im 11. Jahrhundert gegründetes
Benediktinerkloster zurück. Blaubeuren liegt am Südrand der schwäbischen Alb
in einem felsigen Tal der Ur - Donau.
Da uns der Ort mit seinen schönen alten Fachwerkhäusern so gut gefallen hat,
haben wir dann beschlossen uns beim nächsten Mal auch noch etwas mehr in der
Stadt und vor allem im urzeitlichen Museum um zu sehen.
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Stand: Oktober 2002
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